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Bekannte Kreditkartenanbieter

Kreditkarten gehören heute zu den selbstverständlichen Zahlungsmitteln, weil sie inzwischen z.B. beim Reisen und beim Buchen von Mietwagen unverzichtbare Vorteile bieten. Es gibt sehr viele Kreditkartengesellschaften, einige davon mit regionalem Fokus, die daher in Europa nahezu unbekannt sind. Die bekanntesten Anbieter sind hierzulande Visa, MasterCard und American Express.
Geschrieben von
Charlotte Ruzanski

Visa

Visa ist weltweit die Nummer 1 unter den Kreditkarten. In Deutschland werden Kreditkarten des Anbieters überall akzeptiert: in Banken und Hotels, in jedem (besseren) Restaurant, bei Mietwagenverleihern und in zahllosen Geschäften und Tankstellen. Es gibt darüber hinaus keinen Staat der Erde, in dem nicht mit Visa bezahlt werden könnte (wenn auch nicht immer flächendeckend).

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Auch an Geldautomaten funktioniert Visa praktisch immer. Der Anbieter ist die Visa Inc. Dabei handelt es sich um eine kalifornische Aktiengesellschaft, die Issuing-Lizenzen an Banken auf der ganzen Welt vergibt, die an ihre Kunden die VisaCard herausgeben. Ferner erhalten Vertragsunternehmen Acquiring-Lizenzen.

Die Anfänge der Visa Card

Die Visa Card geht auf die frühere „BankAmericard“ zurück, die ab 1970 durch 243 US-Banken herausgegeben wurde. Die entsprechende Gesellschaft wurde 1976 in Visa Inc. umbenannt. Seit den 1980er-Jahren schlossen sich immer mehr deutsche Banken und Sparkassen dem Visa-Verbund an. Der Marktanteil von Visa liegt in den USA leicht unter 50 %, doch weltweit bei 65 %.

Die Kreditkarten von Visa

Weltweit akzeptiert: VISA
Weltweit akzeptiert: VISAFoto: hatchapong / iStock

Visa gibt vier Kreditkarten mit unterschiedlichen Standards heraus:

  • Visa Classic
  • Visa Gold
  • Visa Platinum
  • Visa Infinite

Während die Visa Classic Card als reines Zahlungsmittel angesehen werden kann, bieten die anderen Kreditkarten von Visa schon deutlich mehr Service und Leistungen. Dabei sind die Visa Platinum und Visa Infinite allerdings nur Kunden mit überdurchschnittlich hohem Einkommen und Kreditkartenumsätzen vorbehalten. Die Visa Infinite – die exklusivste Kreditkarte von Visa – ist sogar ausschließlich auf Einladung des Unternehmens erhältlich. Sie verspricht umfangreiche Versicherungen und exklusive Leistungen.

American Express

Nach der VisaCard ist die American Express (Amex) die weltweite Nummer 2 unter den Kreditkarten. In Deutschland und Europa hat sie allerdings keine so gute Akzeptanz wie Mastercard oder Visa.

Der Sitz der American Express Company befindet sich in New York. Der Fokus liegt im Wesentlichen auf dem US-amerikanischen Markt. In Europa kann im Prinzip an jedem Geldautomaten mit einer Amex Geld abgehoben werden. In Hotels und auf Flughäfen ist die Akzeptanz ebenfalls sehr hoch.

Weltweit ist in vielen Staaten die Akzeptanz von American Express höher als in Mitteleuropa. Nur in arabischen Ländern empfiehlt man „neutralere“ Kreditkarten. Der Grund: in diesen Ländern könnte die Amex unter Umständen provozierend wirken.

Die Anfänge von American Express

Weltweit die Nummer 2: American Express (Amex)
Weltweit die Nummer 2: American Express (Amex)Foto: winhorse / iStock

Die gleichnamige Kreditkarte ist ein Veteran: Das Unternehmen gibt es schon seit 1850, auch wenn es anfangs ein Eilzustelldienst war. Transportiert wurden auch Wertsachen und Gold. Da sich American Express mit diesem Geschäft einen guten Namen machte, gab das Unternehmen ab 1890 Reiseschecks aus. Im 20. Jahrhundert wurde das Angebot auf Kreditkarten erweitert. Zum Portfolio gehören auch Reiseschecks, Versicherungen sowie Bank- und Investmentdienstleistungen.

Die Kreditkarten von American Express

In Deutschland bietet American Express fünf unterschiedliche Kreditkarten an:

  • Blue Card
  • American Express Card
  • Gold Card
  • Platinum Card
  • Black Card

Die Kosten für die einzelnen Karten steigen von der Blue Card zur Platinum Card immer weiter an. Während die Blue Card noch ohne Jahresgebühr erhältlich ist, fällt für die Black Card eine Jahresgebühr von 2.000 € an. Die Black Card steht außerdem nur einem kleinen Kreis an American Express Kunden zur Verfügung. Sie ist ausschließlich auf Einladung durch American Express selbst erhältlich.

Aber: Die hohen Kosten sind mit exklusiven Leistungen verbunden. So bietet die Platinum Card unter anderem einen großen Strauß an Versicherungen, unter denen auch ein weltweiter Kfz-Schutzbrief zu finden ist.

Die Blue Card hingegen kann als Einstieg bei American Express verstanden werden. Aufgrund der fehlenden Jahresgebühren werden auch keine weiteren besonderen Leistungen geboten. Die Blue Card fungiert daher im Wesentlichen ausschließlich als Zahlungsmittel.

Ein gutes Mittel bietet die American Express Kreditkarte: Sie kostet 60 € Jahresgebühr und bietet breiten Versicherungsschutz, der sich auch auf Reisen erstreckt.

Exklusivität als Markenzeichen von American Express

Ein Merkmal der Amex ist ihre „produzierte Exklusivität“. Das heißt: einige der herausgegebenen Karten mit höchstem Status (Platin oder Centurion = Black) werden Kunden ausschließlich selektiv angeboten. Sie können diese Karten nicht selbst beantragen, sondern müssen auf ein Angebot warten, das sie bei entsprechendem Einkommen und Kreditkartennutzung erhalten.

Mastercard

In Deutschland und Europa ist die Mastercard so bekannt wie Visa und nur etwas weniger verbreitet. Weltweit ist es die Nummer 3. Deutsche Banken geben sehr gern, die Mastercard aus, deren Leistungen im Wesentlichen denen von Visa entsprechen.

In Europa hat sich Mastercard gegenüber American Express stärker durchgesetzt, weil bestimmte Leistungen etwa im Mietwagenbereich eher den europäischen Gepflogenheiten entsprechen. Außerdem wird American Express aus gebühren technischen Gründen von europäischen Einzelhändlern in einigen Fällen nicht akzeptiert wird.

Die Muttergesellschaft ist die Mastercard Incorporated mit Sitz in Purchase (Bundesstaat New York), die ebenso wie Visa Issuing- und Acquiring-Lizenzen vergibt. Rund 515.000 deutsche Vertragsunternehmen akzeptieren die Mastercard.

Die Kreditkarten von Mastercard

Die erste Mastercard gab es 1951 von der New Yorker Franklin Bank. Inzwischen akzeptieren weltweit Partner in 210 Ländern Mastercard. Das Unternehmen bietet sechs unterschiedliche Kreditkarten an:

  • Mastercard Standard
  • Mastercard Gold
  • Mastercard Platinum
  • World Elite Mastercard
  • Debitcard Maestro
  • Prepaid Mastercard

Herausgeber der Mastercard

Mastercard selbst gibt die Kreditkarten nicht heraus, sondern ist der Anbieter des Zahlungssystems. Herausgegeben werden die Karten von Finanzinstituten und anderen Unternehmen, die mit Mastercard zusammenarbeiten. Diese legen auch immer die Konditionen und Leistungen für die Karte fest. Daher lohnt es sich, die unterschiedlichen Angebote in einem Kreditkartenvergleich sorgfältig zu prüfen.

Sicheres Zahlen mit der Mastercard

Mastercard ist ein sehr innovatives Unternehmen und hat inzwischen biometrische Merkmale für die Identifizierung von Karteninhabern eingeführt. So können Kunden seit Beginn des letzten Jahres ihren Fingerabdruck oder die Gesichtserkennung nutzen, um sich beim Kauf mit der Kreditkarte im Internet zu authentifizieren.

Speziell für die Online-Zahlung wurde Mastercard SecureCode entwickelt, um das Online-Shopping sicherer und bequem zu machen.

Diners Club

In Deutschland ist die Akzeptanz von Diners Club noch recht niedrig.
In Deutschland ist die Akzeptanz von Diners Club noch recht niedrig.Foto: nevodka / iStock

Diese Kreditkarte von Diners Club ist hierzulande nur noch wenig verbreitet. Dennoch ist die aufgrund ihres Gründungsmythos noch relativ bekannt. Sie ist jedoch nicht die weltweit älteste Kreditkarte, wie stellenweise behauptet wird. Es gibt sie seit 1950, und es war in der Tat die erste Universalkreditkarte mit echtem Kredit. Doch in den USA wurde schon ab 1894 Plastikgeld zum Bezahlen ausgegeben.

Die Ursprünge von Diners Club

Bemerkenswert ist der Gründungsmythos von Diners Club: Der Geschäftsmann Frank McNamara hatte wohl eine Dame zum Essen ausgeführt, aber seine Geldbörse vergessen. Die Dame beglich die Rechnung, was McNamara von Scham in Grund und Boden versinken ließ. Daraufhin gründete er ein Kreditkartenunternehmen, zunächst für Restaurants. Von dieser Geschichte leitet sich auch der Name „Diners“ Club ab. Die Story könnte also stimmen.

Die Karte wurde ab 1952 sehr erfolgreich, ab 1962 ging das Unternehmen mit heutigem Sitz in Riverwoods, Illinois an die Börse. Es gab auch hier Zusatzprogramme im Finanzdienstleistungsbereich, so Reiseversicherungen. Diners Club etablierte sich ab Ende der 1960er-Jahre auch im Ostblock, bevor die Konkurrenten Mastercard und Visa diesen Markt erschlossen. Genutzt wird die Diners Club sehr gern in Flughafen-Lounges.

Die Kreditkarten von Diners Club

Diners Club gibt sechs unterschiedliche Kreditkarten heraus:

  • Classic Card
  • Golf Card
  • Best Pay Card
  • Foto Card
  • Vintage Card
  • Co-Brand Cards

Die Akzeptanz von Diners Club ist in Deutschland noch relativ übersichtlich, auch wenn das Unternehmen daran arbeitet, diese weiter auszubauen. Weltweit hingegen gibt es rund 29 Millionen Akzeptanzstellen.

Über die Autorin
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